Welches Obstholz darf es sein?

Welches Obstholz darf es sein?

Apfel, Kirsche oder Zwetschge?

Holz ist nicht gleich Holz, Obst ist nicht gleich Obst und der Mensch ist nicht wie ein anderer und das ist gut so.

Apfelholz

Wir schätzen das sehr feinporige Holz des Apfels sehr. Es ist mittelhart, nicht allzu langfaserig und hat für einen Holzkamm einen ganz eigenen sehr wertvollen Charakter.
Es ist mechanisch sehr glatt zu bearbeiten. Nicht immer haben wir Apfelholz zur Verfügung, denn die Qualität, die wir benötigen ist rar.

Wir benötigen Apfelbäume mit einem Durchmesser von mindestens 50cm, die keinen Drehwuchs haben und keine faulen Stellen. Haben wir diesen Stamm von Obstbauern aus der Region erhalten, lagert das Holz 8-10 Jahre. Ist es dann gelungen, dass das Holz während dem Trocknen nicht gerissen ist, dann können wir wunderschöne Holzkämme daraus fertigen.

Jahrzehnte lang wächst und wächst ein Apfelbaum und schenkt uns jeden Herbst ein so wunderbares Obst – den Apfel.

Die Symbolik reicht vom Sündenfall, über die weibliche Kraft, Liebe und Schönheit bis hin zur herrschaftlichen Macht.

Wie wirkt der Apfel und der Apfelbaum auf Sie ganz persönlich? Das ist eine Einladung mit einem Apfel in der Hand unter einem Apfelbaum zu sitzen und einfach mal in den Moment hineinspüren und den Augenblick aufmerksam genießen.

Kirschholz

Kirschholz ist seit ein paar Jahren das Holz, aus dem wir die meisten Kämme herstellen. Vermutlich ist es die eher dunkle, lebhafte Farbe, von der sich unsere Kunden angezogen fühlen.

Mal mehr rot oder grün oder doch eher schüchtern gelb – kein Holz in unserer Werkstatt ist so beständig unterschiedlich in der Farbe und riecht beim Sägen so fruchtig süß, wie das Holz des Kirschbaums. Dieser Geruch erinnert an die Kirschblüten, die in Japan und anderen Ländern für Reinheit und Schönheit stehen. Das meist harte, dichte und feinporige Holz vieler Kirschsorten eignet sich gut für unsere Holzkämme. Durch Lichteinfluss und die Aufnahme des Haarfetts wird Ihr Kamm aus Kirschholz Stück für Stück dunkler. Oft entstehen warme Rottöne, die zu Zeiten des Jugendstils oder der Biedermeierzeit wunderschöne Möbel entstehen ließen.

Waldbaden – Shinrin-yoku – gibt es in Japan auf Rezept.

Wissenschaftler haben bewiesen, dass die Waldluft voll von natürlichen Terpenen ist, die durch die Atmung und die Haut in unseren Körper aufgenommen werden und nachweislich ein Immunbooster sind.

Einen Glücksbooster nenne ich im Frühjahr die Begegnung mit Kirschbäumen im Wald. Plötzlich riecht es fruchtig und das Grün der Nadel- und Laubbäume wird mit den Farben weiß und rosa ergänzt.

Zeit für eine Rast am Kirschbaum ist immer da.

Zwetschgenholz

Streng genommen müssten wir zwischen Pflaume und Zwetschge differenzieren. Dank dem fränkischen Dialekt ist eine Pflaume eine Zwetschge und somit haben wir allein Zwetschgenholz.

Zwetschgenholz ist eine Rarität. Wir suchen nicht danach, denn es findet uns. Es sind Obstbauern oder private Personen die einen Zwetschgenbaum fällen und sich dann an uns wenden, ob wir Interesse haben.

Die Trocknung ist heikel und langwierig. Ist sie gelungen steht uns ein fantastisches Holz für unsere Kämme zur Verfügung. Hart und feinporig mit einer einzigartigen Farbkombination aus Rosa, Violett und Braun. Der Faserverlauf erinnert oft an Flammenmuster. Es wundert nicht, dass Zwetschgenholz den Elementen Feuer und Erde zugeschrieben wird.

Menschen, die sich auf den Baum und das Holz einlassen spüren, dass das Holz Selbstvertrauen stärkt und an die eigenen Stärken erinnert.

Holz ist nicht gleich Holz, Obst ist nicht gleich Obst und der Mensch ist nicht wie ein anderer und das ist gut so.

Ihre Kammacherin


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