Ahorn oder Hainbuche - warm oder kalt?
Wie mein Vater so gerne sagt: „nicht B-Horn, C-Horn oder D-Horn, es ist Ahorn“
Wenn wir das Ahornholz in der Werkstatt bearbeiten, dann erinnert mich das tatsächlich an Pfannkuchen mit Ahornsirup.
Dieser würzig-süßliche Geruch – leicht nach verbranntem Zucker – durchströmt den gesamten Raum, sofort stellt sich ein Gefühl von Geborgenheit und innerer Frieden ein. Streicht man mit der Hand über das abgelagerte Holz, dann fühlt es sich warm und ausgleichend an.
Unsere Vorfahren waren clever und nutzten die Natur bestmöglich. Für Werkzeuge mit Griffen aus Holz wurde primär Ahornholz verwendet. Auch im Winter fühlt sich das Holz warm in der Hand an. Stabil und dabei nicht zu schwer.
Ahornholz ist meist cremefarben hell, dunkelt nach, ist feinporig, langfaserig und eignet sich hervorragend als Kammholz.
Im Wald, in der Stadt und auf Wanderwegen begegnen uns häufig Ahornbäume. Sie laden uns ein zum Verweilen. Ihr buntes Blätterkleid im Herbst lässt uns Wohlgefühl und Freude tanken.
Das Kind in uns wecken wir, wenn wir die Früchte des Ahorns – auch Nasenzwicker genannt – nehmen und sie uns aus Albernheit und Freude heraus auf die Nase setzen. Was für ein Spaß und heiteres Gelächter.
Die Hainbuche
„Kein Holz erdet mich durch seinen Geruch derart, wie der Duft von frisch bearbeiteter Hainbuche!“.
Hainbuchenholz riecht beim Sägen, Schleifen und Polieren leicht modrig und erdig. Da das Holz sehr hart und feinporig ist, hält sich der Geruch nicht am Holz. Die Hainbuche gehört zu den Birkengewächsen und meist kennt man sie nur als Hecke und nicht als Baum der einen Durchmesser von bis zu 1,5m haben kann.
Das meist hellgraue, feinporige und sehr harte Holz ist als Kammholz bestens geeignet, da es sich sehr glattschleifen und polieren lässt. Hainbuchenholz ist eins der härtesten Hölzer aus Europas Wäldern. Streicht man mit der Hand über abgelagertes Hainbuchenholz, dann fühlt es sich immer glatt und kalt an.
Hainbuche eine Buchenart? Weit gefehlt – die Hainbuche gehört zu den Birkengewächsen und ist somit mit der Erle verwandt.
In der Natur findet man die Hainbuche meist als Hecke, da sie den Winter über die braunen Blätter nicht abwirft und so ganzjährig Sichtschutz bietet.
Beim Spazieren gehen im Wald oder Parkanlagen trifft man ab und an auf stattlichen Hainbuchen. Das Verweilen unter solch alten Hainbuchen schenkt Mut, Lebendigkeit und Frische.
Viel Freude beim Spazieren im Wald und dem Erkunden der Bäume,
Ihre Kammacherin